Ich bin ganz ehrlich: Ich verstecke mich gerne hinter meiner Kamera und kenne das Gefühl des Unwohlseins nur allzu gut, wenn ich dann doch mal die Seite wechsle. Doch wenn du im Zuge eines Brand-/Portrait-Shootings dein Unternehmen repräsentierst, ist es wichtig, dass du dich vor der Kamera so wohl wie nur möglich fühlst. Natürlich werde ich bei unserem Shooting die Bedingungen dafür schaffen, dass das auch möglich ist. Trotzdem habe ich noch ein paar hilfreiche Tipps, wie du dich vor der Kamera wohler fühlst.
1. Einfach mal zu Hause üben
Vor der Kamera stehen ist tatsächlich reine Gewohnheitssache – je öfter man es macht, desto entspannter und sicherer ist man. Dafür brauchst du auch nicht mehr als dein Handy und eine vertraute Person oder einen Platz, wo du dein Handy aufstellen kannst. Wichtig ist, dass du für diese Übung die Außenkamera verwendest. Durch die vielen Selfies, die wir heutzutage machen, sind wir es gewohnt, uns auf Bildern durch die Innenkamera zu sehen, die uns jedoch (anders als eine normale Kamera) spiegelverkehrt abbildet. Da wir uns so und auch im Spiegel eigentlich immer anders sehen, kommt es uns auch oft komisch oder ungewohnt vor, wenn wir ein „normales“ Foto von uns selbst sehen. Wenn du vor einem Shooting zu Hause übst, kannst du dir anschauen, wie du in der Kamera wirkst, welche Blicke gut aussehen und von welcher Seite du dir besser gefällst.
2. Ein Look, in dem man sich wohl fühlt
Zieh Kleidung an, in der du dich wohl und selbstbewusst fühlst. Stecke dich nicht in ein Kostüm oder in einen Look, der dich nicht widerspiegelt und den du sonst nicht tragen würdest. Das gilt für den Schnitt und die Farbe des Outfits, sowie auch die Frisur und das Make-Up. Wenn du dich in deiner Haut wohlfühlst, wirkt sich das sehr positiv auf deine Wirkung auf den Fotos aus. Selbstverständlich kann man sich für ein Fotoshooting mehr stylen als im Alltag.
3. Gesicht & Pose
Das Gesicht und die Pose sind ausschlaggebend für ein gelungenes Foto, da du mit nonverbalen Körpersprache sehr viel kommunizierst. Man kann also ganz schnell entweder sehr unsicher oder sehr selbstbewusst wirken. Dafür solltest du dich vorm Shooting kurz locker machen und durchschütteln um locker zu wirken. Viele neigen dazu, die Schultern nach unten zu hängen und wirken dadurch verschlossen und schüchtern aus - deshalb denke vor beim Shooting immer wieder an den Satz "Schultern zurück, Brust raus". Das soll sich aber immer noch natürlich anfühlen und nicht ungemütlich sein.
Für einen natürlichen Gesichtsausdruck solltest du auch mit den Augen lächeln. Ein echtes Lächeln zeigt sich nicht nur im Mund, sondern auch in den Augen – dadurch wirkt dein Gesichtsausdruck natürlich und authentisch, nicht aufgesetzt. Denk an etwas, das dich glücklich macht, um ein ehrliches Lächeln zu erzeugen.
3. Props
„… und was mache ich mit meinen Händen?“ – diesen Gedanken hatten wir wohl alle schon einmal, wenn jemand ein Foto von uns gemacht hat. Bei manchen Shootings eignen sich Props, also Requisiten als praktische Hilfsmittel, um sich wohler zu fühlen. Das kann eine Tasse sein, die du in der Hand hältst, ein Geländer, an dem du dich anlehnen kannst, etc. Gerade bei Brand Shoots ist es gut, wenn die Personen "in Action" abgelichtet werden, ob beim Radfahren, beim Kuchen backen oder was auch zu deiner Brand passt.
4. Musik
Ich bin ein großer Freund davon, bei Shootings immer stimmungsvolle Musik laufen zu lassen und nehme auch immer wieder gerne eine Bluetooth-Box zu Shootings mit. Je nach dem Stil des Shootings kann man die Musikrichtung sogar anpassen – so kommt man leichter in die richtige Stimmung, man hat bessere Laune und die Situation ist aufgelockerter.
5. Mindset
Denke positiv, sei gelassen und lass allen Stress beiseite. Stell dir vor, die Kamera ist ein Freund, der dir gegenübersteht. Denk an schöne Momente und Gedanken, die dich beruhigen oder dich zum Lächeln bringen. Ich nehme mir für ein Shooting genügend Zeit, sodass du dich nicht gehetzt oder gestresst fühlen musst. Wenn du dich nervös fühlst, nimm dir einen Moment, um tief durchzuatmen. Langsame, tiefe Atemzüge helfen dir, Spannungen abzubauen und dich zu beruhigen. Je entspannter du bist, desto besser werden die Fotos.